Montag, 25. August 2008

Über das Für und Wider eines Falschen Hasen - Oder: Eine Bootsfahrt die ist lustig, eine Bootsfahrt die ist schön


Es ist die Natur des Hasen, dass er dem Fuchs eher skeptisch gegenübersteht. Jedoch sollte dies in dieser Betrachtung eine eher untergeordnete Rolle spielen, denn wie der Titel bereits impliziert, geht es gar nicht um Hasen, und wenn doch, dann eher um das ihnen unter Umständen zuzuordnende Attribut: wasserscheu. Deshalb soll die Skepsis eher als Aufhänger fungieren, an dem die Leine sich ausrichtet, damit der Kapitän auch den Rückweg entlang der norwegischen Küste auf seiner M.S. Maarten finden kann. Ein Hangeln mit elaborierten Haken sozusagen.

Damit zurück oder vielmehr hin zum Thema: es soll ja Leute geben, die stehen Bootsfahrten eher mit einem vielleicht sogar gesunden Misstrauen gegenüber, schließlich können sie sich als der Gesundheit äußerst abträglich darstellen. Ähnlich verhält es sich mit dem Falschen Hasen, obwohl letzterer eher der psychischen Unversehrtheit ein Bein zu stellen vermag. Denn schon seine Konzeption beinhaltet ein gewisses Risiko im Bezug auf Klarheit und Unmissverständlichkeit. Während der eine seine Akzentuierung im Verstehen auf Hase legt, kann der Gegenüber völlig andere Dinge auf der Leinwand sehen. So als fahre man an der Küste entlang, sähe sich Buchten in der Erwartung an, einen schönen Ausflugspunkt anzusteuern, und in Wirklichkeit befände man sich aber auf einem zwischenstoppfreien Rundtrip, dessen zweite Hälfte die Dinge zwar von der anderen Seite zeigt, aber eben doch nur Altbekanntes wiederholt. Wenn nun also beide Falscher Hase sagen und sich damit nicht gänzlich genau verstehen, dann kann es sein, dass man auf saftige Schenkel wartet und enttäuscht Hackfleisch vorgesetzt bekommt. Die tragische Tragweite einer solchen Konstellation entfaltet sich sogar noch weiter, wenn sich einer oder beide vorgesehenen Verspeiser gar nicht sicher sind, ob Hase oder eben falscher dem Gusto entspricht. So überlege vorher, ob mit den Resten er sich abfinden kann, wer einen Falschen Hasen für generell denkbar hält.
Denn trotz des augenscheinlichen immensen Vorteils eines solchen, nämlich der Suggestion, es handele sich um einen Hasen, lässt sich der große Nachteil nicht verheimlichen: er ist gar keiner! Vielmehr ist er eine Mogelpackung, eine halbherzige und nutzlose Kreation, ohne echte Berechtigung, diesen Namen zu tragen.
Deshalb ein Rat an alle, die einen Hasen im Gefühl haben, aber sich nicht sicher sein können, denn schließlich berührt es immer Back- und Steuerbordseite gleichermaßen: Wem der Hase am Herzen liegt, der sollte sich auch dafür entscheiden, bevor aufgetischt wird. Denn was noch in der Röhre und bisher ohne Folgen geblieben ist, das muss nicht serviert werden. Wenn Du dich selber suchst, hör auf dein HERZ BOOM BOOM!
Sonst könnte es einem genauso gehen, wie auf einer lustigen Bootsfahrt an einem sonnigen Sonntagnachmittag. Man wird vieles sehen, vielleicht sogar ohne einen Einfluss darauf zu haben, was einem da die Linse verdunkelt, Interessantes und Unerwünschtes, wird eine Reihe von Bildern behalten, die größtenteils der Ewigkeit gänzlich unwürdig sind, obwohl sie beim ersten Betrachten sogar Faszination ausgelöst haben mögen. Dazu wird man gelegentlich durchgeschüttelt von der rauen See, zeitweise stellt sich ein flaues Gefühl in Gegenden ein, wo doch mit einem echten und richtigen Hasen Schmetterlinge Einzug hielten. Und schließlich und zu allerletzt steht man am Ende dort, wo man angefangen hat. Mit möglicherweise nur noch einem Häufchen Blätterteig. Deshalb werde ich künftig dem Falschen Hasen die kalte Schulter zeigen.
In kurzen und viel weniger bedeutsamen Worten: Während die Herren Topf und Pfanne erst am Freitag ankamen, sitzt Frau Deckel seit Montag wieder an der richtigen Stelle. Wie es der Natur des Fuchses entspricht.

Keine Kommentare: